Zw… auf Kreuzfahrt – 14

18. Juni 2008 – 171 Seemeilen

…von Vik nach FlÃ¥m und dann nach Bergen. Aber erst einmal müssen wir in Vik ankommen. Wir sind früh aufgestanden und waren schon um 4:45 Uhr an Deck.

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…fängt den Wurm, heißt es. Ich hatte mich schon sehr auf die Einfahrt in den Sognefjord gefreut, ist er doch der größte und mit seinen anschließenden kleineren Armen der längste Fjord Norwegens.

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Immer wieder mal wird es ein wenig heller, manchmal drückt auch ganz kurz die Sonne ein klein wenig durch. Sehr schön an diesem Morgen sind auch die verschiedenen Wolkenstimmungen mit teilweise sehr tief hängenden Wolken. Ein beeindruckender Morgen.

 

südnorwegen-kUwe und ich sind noch ganz alleine an Deck. Wir fotografieren und staunen. Leider ist das Wetter an diesem Morgen nicht besonders gut. Der Himmel ist bedeckt und es ist diesig und regnerisch. Trotzdem genießen wir die etwa 200 km, die wir ins Landesinnere fahren und stellen uns vor, wie tief es unter unserem Dampfer mit bis zu 1300 Metern runter geht. Die letzten drei Tage mit Vik und FlÃ¥m, mit Bergen und Stavanger sollen die letzte Höhepunkte der Reise werden.

Wir haben eine Ganztagesreise von Vik, mit dem Bus über die Berge nach Voss und von dort aus mit dem Zug nach Myrdal gebucht. Von Myrdal aus geht es dann mit der berühmten FlÃ¥msbana zurück nach FlÃ¥m, wo uns die Mona Lisa wieder aufnehmen wird.

Erster Halt nach der reibungslos verlaufenden Ausschiffung in Vik ist die dortige „Hopperstad Stabkirche“, die um 1140 erbaut wurde. Eine der wenigen vollständig erhaltenen Stabkirchen Norwegens.

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Leider wird gerade fleißig renoviert und ich habe mir deshalb ein Komplettbild erspart. Gerüste sind nicht gerade fotogen. Innen war’s auch schwierig, denn es kamen innerhalb kürzester Zeit vier Busse mit Mona Lisa-Ausflüglern an. Alle wollten rein und so war für mich, bei meiner Figur, leider innen auch ken Platz mehr.

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Ich habe stattdessen den Blick hinunter zum Fjord genossen, in dem sich unser Dampfer schon wieder aufmachte, um nach FlÃ¥m weiterzufahren, und dort die Halbtagesausflügler an Land zu bringen. Wir würden dort dann heute abend auch wieder zusteigen.

 

zuerst geht es aber mit dem Bus über das Gebirge weiter nach Voss, wo wir zum Mittagessen „verabredet“ sind. Tiefliegende Wolken versperren uns anfangs leider den Blick hinunter ins Tal. Nach einem kurzen Fotostop fahren wir weiter, vorbei an schneebedeckten Bergwänden.

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Schmelzwasserseen bieten ein beeindruckendes Bild mit intensivsten türkisen Farbtönen.

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Vorbei an Wasserfällen und einem reißenden Fluss geht’s runter in ein Tal. Wir erreichen Voss. In einem Hotel ist ein opulentes Mittagsbuffet für uns angerichtet. Ich suche mir einen Platz, sehe wieder den Beginn des Ansturms und die lange Schlange und entschließe mich, wie Uwe das schon vorher entschieden hat, ebenfalls auf’s Mittagessen zu verzichten und mir die gut zwei Stunden Freizeit mit der Besichtigung von Kirche, Ort und Bahnhof zu vertreiben.

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Ein wirklich nettes Örtchen mit einer schönen Steinkirche, vielen Holzhäusern und einem hübschen Bahnhof, gleich neben dem das oben abgebildete „Fleischers Hotel“ befindet, ganz aus Holz gebaut sieht es richtig verwunschen aus. Kurz nach 14 Uhr geht es dann mit dem Zug durch eine wunderschöne Landschaft weiter nach Myrdal, wo wir nach kurzer Wartezeit die berühmte FlÃ¥msbana besteigen.

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In den nächsten ca. 45 Minuten werden wir mehr als 900 Meter Höhendifferenz überweinden. Die teilweise in den Fels gesprengte Bahnstrecke windet sich in vielen Serpentinen ins Tal.

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Die Bahn ist heute praktischn nur noch Touristenattraktion. Und so kommt es, daß auf der Strecke an einem Wasserfall sogar angehalten und ein Fotostop eingelegt wird.

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Nach einer Fahrt mit wunderschöner Aussicht (leider „fliegen“ viele Motive so schnell vorbei, daß keine Zeit zum Fotografieren bleibt und ich die Serienbildfunktion meiner 5D nutzen muß, um doch noch das eine oder andere Motiv zu erhaschen) erreichen wir das Örtchen FlÃ¥m am Ende des Auranger-Fjordes, wo uns die Mona Lisa wieder erwartet.

 

Uwe und ich lassen es uns nicht nehmen, uns noch im FlÃ¥msbana-Museum umzuschauen und uns kurz in den Touristenshops über diverse Norweger-Utensilien zu informieren.

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Es bleibt noch ein wenig Freizeit, wie Uwe und ich dafür nutzen, um ein wenig ab vom Touristentrubel ein bißchen zu entspannen und einen schönen Blick auf das Schiff zu erhaschen. Das Wetter ist besser geworden und die Sonne kommt ein wenig raus.

Nach kurzer Wartezeit auf das nächste Tenderboot, die uns von der Schiffsbesatzung mit heißem Kaffe und/oder Tee verkürzt wird, geht’s dann zurück an Bord.

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Mit der Rückfahrt durch den Auranger- und Sognefjord geht ein rundum gelungener Ausflugstag zu Ende. Noch schnell ein Bild von der Fjordlandschaft geknipst, ehe es über Nacht weiter nach Bergen gehen wird.

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Erfahrungsbericht Garmin NÜVI 860TFM

Heute habe ich kurzerhand mal zu Fuß „nüvigiert“. Das bedeutet, ich habe mein neues Nüvi 860 als Tracker mißbraucht. Aber erst mal der Reihe nach…

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Nach meinen diversen Reinfällen mit Sony– und Navigon-Geräten hatte ich mir vor einigen Monaten ein Garmin Nüvi 660 TFM zugelegt, mit dem ich sehr zufrieden war. Die Navigation war von hervorragender Qualität, die einfache Konfiguration mit meinem Handy als Freispreicheinrichtung hat mich begeistert. War ein guter Kauf, aaaaaber:

Als Faulpelz, der seine Reisekostenabrechnungen immer relativ spät macht, hat mich die Möglichkeit interessiert, die Fahrten mit zu tracken, um später anhand der Tracks die Route präziser erinnern zu können. Ich habe gelesen, daß das neue Nüvi 860 genau dieses Feature bietet. Zusammen mit einer neuen Sprachsteuerung bietet es auch die Anzeige von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Fernstraßen und Autobahnen. Lauter lustige Gimmicks, die mir gut reinlaufen würden, dachte ich mir und habe auf einer meiner letzten Reisen bei meinem Lieblings-GPS-Laden „gps24.de“ einen Stop eingelegt. Nachdem ich mich habe nochmal kompetent beraten lassen, habe ich mich entschlossen, mich dem Kaufwahn hinzugeben und schon war ich neuer Besitzer des obigen Geräts. Da hab ich meine Faulheit „teuer bezahlt“, und gleich das High-End-Modell gekauft.

Klar habe ich es gleich an die Frontscheibe gepappt und mich heim lotsen lassen.

Allererste positive Erfahrungen:

  • Navigation hervorragend, wie das 660 auch.
  • Kartenmaterial auf dem neuesten Stand
  • Inbetriebnahme problemlos
  • Einrichten von Handy und freisprechen problemlos
  • Sprachsteuerung intuitiv und problemlos (inkl. Handy-Funktionen)
  • Autohalterung besser als die des 660

Was mir negativ aufgefallen ist:

  • Die Lautstärke von Ansage und Telefon ist mir deutlich zu leise (da war das 660 optimal!)

Das TMC konnte ich mangels Stau noch nicht testen, ich hatte aber den Eindruck, daß der Empfang etwas besser ist, als beim 660.

Heute habe ich, wie oben schon erwähnt, mit dem Gerät getrackt. Das funktioniert wirklich ganz passabel. Ich hatte vorher auf „Fußgänger“ eingestellt und außerdem die Displaybeleuchtung abgestellt, damit der Akku länger hält. Wobei Akkulaufzeiten von ca. 6 Stunden für das mal schnell zur Not mittracken mit Sicherheit dicke ausreicht.

Die Präzision in offenem Gelände, Gerät in Lederetui in der oberen Hemdtasche ist mit der des 60CSx vergleichbar. Im Wald habe ich etwas größere Abweichungen festgestellt (vielleicht 20 m). Ich habe auch den Eindruck, daß das Gerät für die Synchronisation länger braucht. Es dauert auch länger, bis das Gerät die exakte Position gefunden hat.

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Ich hab die Aufzeichnung des Nüvi mal in weiß über die anderen Tracks der gestern getesteten Geräte gelegt.

Der Start rechts unten ist deshalb verunglückt, weil ich, ganz kurz nach dem ich den Satellitenfix hatte, für mehrere Minuten in einem Gebäude verschwunden bin. Danach hat’s einfach ein Minütchen benötigt, bis es wieder Satelliten hatte. Anscheinend hat es die dann beim ersten Eintauchen in den Wald nochmal kurz verloren.

Alles in allem taugt es auf jeden Fall gut als Notlösung für die Trackaufzeichnung. Es speichert übrigens auch beim Herausnehmen aus der Autohalterung automatisch die letzte Position, damit man als Fußgänger in einer fremden Stadt dann auch wieder zu seinem geliebten Auto zurückfindet. Nette Sache, das.

Jetzt brauche ich noch einige Wochen Praxis, hoffe auf ein Firmwareupdate, das dann hoffentlich das Lautstärkeproblem in den Griff bekommt und werde von den weiteren Erfahrungen berichten.

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GPS-Tracker-Vergleich – ungleiches Trio

30. Juli 2008 – Achtung – neue Erkenntnisse und Testergebnisse am Ende des Beitrags!

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Gestern hatte ich Kaufwahn. Neben einem neuen Nüvi (da werde ich extra drüber berichten) habe ich mir, weil er gerade im Angebot war, einen Holux M-241 GPS-Tracker („H“) gekauft.

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Er ist in der Mitte zu sehen. Links davon der Wintec WPL-1000 Tracker („W“), mit dem ich in den letzten Wochen sehr, sehr unzufrieden war, weil die Zuverlässigkeit und die Empfangsqualität deutlich zu wünschen übrig ließen. Rechts ist mein GPSmap 60CSx („G“) zu sehen, das ich heute zum Vergleich der Geräte mal als Referenz hergenommen habe.

TRACKING:

Ich bin mit den drei Geräten meine Spazierrunde gelaufen. W und H hingen um den Hals, G war in der Hemdtasche verstaut, wobei die Antenne im Freien lag.

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Ich bin zu Hause zur Tür raus und hab alle drei innerhalb möglichst kurzer Zeit angemacht. Dann bin ich los gelaufen. Alle drei Geräte waren in der letzten Nacht das letzte mal eingeschaltet, ohne Satellitenempfang zu haben.

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Als erstes Gerät bekam, nach ca. 3 Minuten das G seinen Fix. Etwa 1 Minute später haben sich dann W und H praktisch gleichzeitig gemeldet. Ich könnte es beweisen, wenn ich nicht blöderweise beim Einschalten beim H aus Versehen das automatische Tracken ausgeschaltet hätte. So müßt ihr mir’s einfach glauben.

Im ersten Teil der Route habe ich einen kurzen Abstecher vom Weg ab in einen ziemlich …

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FixFoto + Monochromix – Schwarz-Weiß fast perfekt!

Eben lese ich auf golem.de, daß ein neues PlugIn für Photoshop erschienen ist, mit dem Schwarz-Weiß-Bilder aus früheren Zeiten simuliert werden können. Mit meinem Lieblingsprogramm FixFoto in Verbindung mit dem Schwarz-Weiß-Modul „MonochromiX“ ist das schon lange möglich. Sogar die Anwendung von Schwarz-Weiß-Filtern und verschiedene Tonungsmöglichkeiten sind integriert.

Es lassen sich auch verschiedene „alte“ Papieroberflächen simulieren und die Papiergradation auswählen.

Für 200 Euro kann mit dem bei Golem vorgestellten Plugin das Filmkorn simuliert werden – das Einzige, was mit FixFoto in Verbindung mit dem Schwarzweißmodul MonochromiX nicht geht.

Dafür kommt der Anwender mit 25 Euro zusätzlich zu FixFoto, das selbst nur 35 Euro kostet, zu wirklich hervorragenden, auf Basis der unterschiedlichen Spektralempfindlichkeit von 12 verschiedenen Schwarzweiß-Filmen hervorragende Ergebnissen.

Testergebnisse und weitere Infos zu FixFoto und MonochromiX habe ich schon hier und hier veröffentlicht.

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Zw… auf Kreuzfahrt – 13

17. Juni 2008

Heute ist Seetag. Gestern sind wir an den Lofoten vorbeigedüst und ich war echt stinkesauer. Da ich während einer früheren Reise die Gelegenheit hatte, ganz ufernah an der norwegischen Küste entlang zu fahren, weiß ich was uns der Kapitän mit seiner „außenrum-ohne-Lotse-dafür-aber-billig-und-schnell“-Route unterschlagen hat.

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Mit dem 400er konnte ich wenigstens ein ganz klein wenig „Lofoten im Dunst“ einfangen. Heute ist Zeit, sich noch um einige andere negative Aspekte dieser Reise zu kümmern. Wenn wir schon mal dabei sind, zu meckern, dann gleich umfassend.

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Ich bin ein wenig auf dem Mona Lisa unterwegs und halte den Zustand des Schiffes im Bild fest. Daß ein Dampfer auf dem Meer ständig vor sich hin rostet und ständig nachgestrichen werden muß, ist mir wohl bewußt. Nur mit dem Nachstreichen nehmen’s die auf der Mona Lisa nicht so rasend genau.

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Da gucke ich dann mal lieber aufs Meer. Zu sehen gibt es ja sonst nichts, außer dem desolaten Zustand des Schiffs.

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Innen ist mir das nachfolgend abgebildete Pissbecken in einer der öffentlichen Toiletten aufgefallen.

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Ich bin mir ziemlich sicher, daß dieser Zettel noch aus der Scholar-Ship-Zeit stammt. Kein Mensch hat sich also in den letzten Monaten dieses Pissbeckens angenommen. Und wenn man dann noch die rostigen, mit Silberbronze überstrichenen Zuleitungsrohre sieht, muß man sich überlegen, wie lange die Toilette überhaupt noch ihren Zweck erfüllt.

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Wenigstens ist heute Gala-Abend und ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, auch mal ein Menü kredenzt zu bekommen, das sich vom Kantineneinerlei abheben möge. Wenigstens die Vorspeise sah auf den ersten Blick vielversprechend aus.

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Owohl ich heute an unserem Tisch der Mops war, denn ich habe ein Stück vom Rand erhalten, das nicht rasend viel Lachs enthielt. na ja. Zum Glück war der dreckige, verschmierte Teller erst später auf dem Bild zu sehen. Sonst wäre mir vermutlich der Appetit gleich vergangen.

Der Rest des Menüs war leider wieder Kantinenstandard, also kein Grund noch einen weiteren Gang abzubilden.

Auf der Vorbeifahrt gab’s dann in einiger Entfernung noch einige Bohrinseln zu sehen, mit denen die Norweger zum derzeitigen Reichtum und Lebensstandard gekommen sind. Für mich bleibt an diesem Abend noch ein letzter Rundgang, der in der Freibeuterbar endet. Wir haben sogenannten „achterlichen Seegang“, was bedeutet, daß die Wellen von schräg hinten kommen. Das sorgt dafür, daß sich die Mona Lise trotz ihres relativ großen Tiefgangs ziemlich stark aufschaukelt. In der Freibeuterbar rutschen die Gläser von der Theke und Uwe wäre beinahe von einem fallenden Blumentopf mit Trockenblumen erschlagen worden. 😉

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Mit Uwe habe ich ausgemacht, daß wir heute etwas früher schlafen gehen, damit wir morgen in aller Frühe während der Einfahrt in den Sognefjord fotografieren können. Um halb fünf klingelt der Wecker…

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Zw… auf Kreuzfahrt – 12

16. Juni 2008 – 866 Seemeilen

„Nach Mitternacht, noch immer Tag – in stiller Ruh liegt HonningsvÃ¥g“. In ein, zwei Stunden wird der Ausflug mit einem kulinarischen Höhepunkt enden, einer Erbsensuppe, die ehrlich alles bisher dagewesene schlägt.

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Aber noch ist es nicht so weit. Ich verbringe den Tagesanfang auf dem Nordkap, warte geduldig, bis endlich mal keiner auf dem Weltkugeldenkmal steht.

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Geschafft! – Die paar Fuzzies im Hintergrund kann man weg klonen. Wir haben noch ein wenig Freizeit und schauen uns im Gebäude noch ein wenig genauer um. Das letzte Mal hatte ich keine Gelegenheit zum sogenannten „Kings-Sight“, und damit zur Felsenkapelle zu kommen. Das kann ich heute nachholen.

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Nich gar so viele Besucher haben sich hier her verirrt. Viele sitzen wahrscheinlich im Kino und schauen sich den äußerst sehenswerten 3D-Film an. Auch die Cafeteria am Kings-Sight ist nicht besonders gut besucht.

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Trotzdem haben sich die Betreiber mit der Dekoration viel Mühe gemacht und hunderte von Teelichtern angezündet und in die Felswände gestellt. Ein sehr schöner Anblick! Nach einigen Minuten Ruhe, einem Blick und ein paar Fotos vom Kings-Sight aus mache ich mich auf den Weg zurück. Nicht, ohne im Freigelende das etwas abseits gelegene Denkmal „Kinder der Welt“ besucht zu haben, das 7 Kinder aus verschiedenen Kontinenten gestaltet haben. 1989 enthüllt soll es Frieden, Zusammenarbeit und Freundschaft auf der ganzen Welt symbolisieren.

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Nach einer kurzen Verschnaufpause geht des dann mit dem Bus zurück nach HonningsvÃ¥g und auf’s Schiff. Unterwegs hat der norwegische Busfahrer noch Mitleid mit uns und hält bei einer Rentierherde kurz an. Durch die Busscheibe kann ich die karge Landschaft noch schnell im Bild festhalten, ehe es weiter geht.

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Im Hafen werden wir von unserem „Entertainer“ wieder besonders fröhlich empfangen, auf’s Tenderboot geleitet und zum Dampfer gefahren. Er sorgt durch seine unnachahmliche Art bei vielen Gästen, so auch bei uns, für Lacher und fröhliche Gesichter. Überhaupt muß ich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aller Matrosen hier nochmal extra herausstellen.

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Zurück auf dem Schiff wird dann auf dem Lido-Deck die Erbsensuppe vom Eingangsbild serviert. Nicht ohne größere Schlangenbildung und natürlich auch mit den obligatorischen Proletendränglern, die vermutlich extra wach geblieben sind, um ihre Ellenbogen auszufahren.

 

Uwe und ich lassen uns aber den eben erst frisch angefangenen Tag nicht vermiesen, genießen unser Süppchen und das frisch gebackene Brot und können nicht anders, als nochmal Nachschlag zu holen.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ hat sich Andrej anscheinend gedacht und für seine Mitarbeiter gleich noch ein „Meeting“ anberaumt.

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Trotz wirklich langem und anstrengendem Tag waren alle noch wirklich guter Dinge und haben anscheinend das hin und wieder heute, wegen der Tenderei, doch lautstarke Gemecker perfekt weg gesteckt. Ich freue mich, daß ich mal alle so fröhlich zusammen habe.

 

Nach kurzem Palaver begeben Uwe und ich uns dann für das (allabendliche) Absackerbier in die Freibeuterbar, die trotz der frühen Stunde (es ist mittlerweile nach Zwei) auf Eigeninitiative von Zdenka und in ihrer Freizeit, noch offen gehalten wurde.

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Wie immer ist das Bier schon fast eingeschenkt, noch ehe wir richtig sitzen. Die Frau ist einfach die Wucht in Tüten!

 

Als Zdenka dann nach halb Drei die Bar schließt, nicht ohne sich nochmal mächtiges Gemecker einiger Gäste anhören zu müssen, über das wir nur den Kopf schütteln können, gehen wir an Deck, um die Abfahrt aus HonningsvÃ¥g mit zu bekommen. Ich hoffe inständig, daß der Kapitän rechts abbiegen möge, um uns die phänomenale Aussicht der norwegischen Küstenregion um Hammerfest und später die Lofoten genießen zu lassen. (Auf meiner ersten Reise in diesen Gewässern waren wir aus dem Süden ganz küstennah zu den Lofoten und von dort zum Nordkap geschippert, hatten die ganze Küstenregion entlang einen Lotsen an Bord und sind um Inselchen herum, an schroffen Bergen vorbei und unter Brücken durchgefahren. Ich hatte damals einmalige Bilder schießen können.

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Aber „nix gipps!“ Wie man sehen kann liegt HonningsvÃ¥g auf der Backbordseite, es geht also außen rum. Die durch das Tendern gesparten Liegegebühren werden nicht für den Küstenlotsen zum Wohl der Passagiere eingesetzt, sondern vermutlich gleichmäßig unter den Armen (des Reeders) verteilt.

 

Zwei Seetage liegen vor uns. Jetzt erst mal ausschlafen.

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Zw… auf Kreuzfahrt – 11

15. Juni 2008

Die Sparwut der Reeders sorgt bei Uwe und mir für einen kurzweiligen, fröhlichen Ankunftsabend in HonngingsvÃ¥g. Zur Erklärung später noch ein wenig mehr.

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Gestern war abends noch Küchenbesichtigung angesagt. Ich wollte die Gelegenheit beim Schopfe packen, und dem Küchenchef die Meinung geigen. Diese Idee scheinen doch noch einige mehr gehabt zu haben, denn die Schlange, die sich vor dem Kücheneingang bildete, schien endlos zu sein.

Leider (oder Gott sei Dank?) habe ich von der Küche selbst nicht all zu viel sehen können. Die Spülküche lag komplett im Dunkeln und die armen Philippinos waren an ihrem Arbeitsplatz eher schemenhaft zu erkennen. Ich vermute mal, dort hat’s am schlimmsten ausgesehen und man wollte dem Publikum den Anblick ersparen. An der Ecke der Anrichte empfing mich Georgana, der „Tiger“, unsere Tischbedienung und sorgte dafür, daß ich mit Teller und Besteck ausgestattet, die Häppchen nehmen konnte, die den Schaulustigen angeboten wurden. Ein harter Job, wenn man bedenkt, daß Georgana heute morgen beim Frühstück, mittags im Restaurant und abends in zwei Tischzeiten für die Gästebedienung und für’s jeweilige neu Eindecken der Tische gesorgt hatte. Morgen früh würde ich sie bem Frühstück ab 6:30 wieder im Dienst sehen.

Husch husch, wurden wir mit diversen köstlichen Kleinigkeiten versorgt und durch den Gang geschleust. Der Küchenchef war nicht zu sehen und der Chef-Einkäufer von Mitreisenden belagert. Keine Chance für mich, mal meinen Frust über die unterdurchschnittliche Küche los zu werden. Die Häppchen und die Nachspeise, gebratene Ananas mit Vanille-Eis waren jedenfalls hervorragend.

Den heutigen Seetag haben Uwe und ich wieder für die Bildbearbeitung genutzt, für die wir uns, wie immer in die Bibliothek zurückgezogen hatten.

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In der angrenzenden Pianobar sorgte die Pianistin für musikalische Untermalung unserer Arbeit, wie immer waren Scott Joplins Ragtime-Stücke mit galoppierender Geschwindigkeit dargeboten und die Klimaanlage lief wieder auf Hochtouren. Wir kamen gut voran, sowohl mit der Bildbearbeitung, als auch auf der Route nach Norwegen.

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Gegen 18 Uhr war dann die norwegische Küste in Sicht und wir schipperten auf der Seeseite am Nordkap vorbei, das auf dem obigen Bild noch im Hintergrund zu sehen ist. Das Wetter war durchwachsen, allerdings schien es zunehmend aufzuklaren.

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Gute Aussichten also, für den Nordkap-Besuch. Gegen 22 Uhr sollten wir an der Pier festmachen. Pustekuchen! In der Bucht von HonningsvÃ¥g rasselten die Ankerketten.

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Oben abgebildeter Kollege sollte angeblich zusammen mit den (nicht vorhandenen – ich hatte den befeuchteten Mittelfinger hoch gestreckt) schlechten Windverhältnissen verantwortlich dafür sein, daß wir nicht an der Pier festmachen konnten. Es würden 10 Meter Platz fehlen, hatte man uns gesagt. Einige Mitreisende vertraten eher die Meinung, daß hier die angeblich sehr teuren Liegegebühren gespart werden sollten.

Obwohl ein Raunen von Unmutsäußerungen durch’s Schiff zog, haben Uwe und ich es gelassen genommen. An Deck verfolgten wir das Klarmachen der Tenderboote und haben wohl wissend, daß „Nummer 5 lebt“, den Titel für diesen Tag sehen und fotografieren können. Es ist schon lustig, wenn man verfolgen kann, wie sich manch einer echauffiert, obwohl das Tendern reibungslos über die Bühne geht. Nur Nummer 4 hat uns ein wenig Sorgen gemacht, tat aber anschließend klaglos seinen (stinkenden) Dienst.

Da wir relativ früh ankamen, waren wir uns sicher, daß wir auf jeden Fall noch vor Mitternacht bis zum Nordkap vordringen würden, obwohl der einzige Verzögerungsfaktor, der obligatorische Touristensame auf dem Weg zum Kap noch vor uns lag. Uwe und ich sind während der 20 Minuten Aufenthalt im Bus geblieben und haben die anderen ran gelassen, sich mit Same und Rentier fotografieren zu lassen und wunderbare Souvenirs zu kaufen.

Rechtzeitig, ein ganzes Stück vor Mitternacht erreichten wir dann das Nordkap.

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Auf meiner Reise 2001 hatte ich das Glück, strahlend blauen Himmel mit Mitternachtssonne genießen zu dürfen, heute war die Lichtstimmung anders. Nur die Strahlen der Mitternachtssonne waren zu sehen, was für eine sehr schöne Lichtstimmung sorgte. Die Szenerie stellte sich in Wirklichkeit deutlich heller dar, allerdings wäre dann auf dem Bild die Lichtstimmung flöten gegangen.

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Schnell noch einen Blick auf die eigentlich nördlichste Stelle Europas riskiert, es handelt sich um die weitaus weniger spektakuläre Landzunge am oberen Bildrand, und schon war’s Mitternacht. Ein Mitreisender hat diesen Zeitpunkt, zusammen mit seinen Lieben auf dem Weltkugelpodest, mit seiner Handykamera für die Ewigkeit festgehalten.

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Nicht ohne sich vor der eigentlichen Aufnahme aufklären lassen zu müssern, daß er das Handy lieber umdrehen sollte, damit er nicht seine eigenen Ohren fotografieren würde.

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Zw… auf Kreuzfahrt – 10

14. Juni 2008 – 524 Seemeilen bis HonningsvÃ¥g

…aber so weit ist es noch nicht. Gegen 8 uhr kommen wir in Longyearbyen, der Hauptstadt von Spitzbergen an. Zwei Tage habe ich mir die Augen rausgeguckt, um einen Eisbären zu sehen, nix war’s! Aber heute…

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Doch erst mal der Reihe nach. Schon nach der Abfahrt in Bremerhaven wurden wir darauf hingewiesen, daß in Longyearbyen ein zusätzlicher „Ausflug“ ins Programm genommen wäre, um vom weit entfernten Hafen in die Stadt zu gelangen. Es konnte also für 15 Euro eine Fahrt mit dem Bus gebucht werden. Bei vielen Gästen hat’s geklappt, bei mir und Uwe nicht, denn ich war schon mal da. Auch damals, mit einem anderen Schiff und Veranstalter, die gleiche Ankündigung der angeblich „nötigen“ Busfahrt. Da ich aber wußte, daß der Weg in die Stadt vielleicht einen oder maximal zwei Kilometer beträgt, sind wir natürlich gelaufen, was uns in die Lage brachte, auch der örtlichen Kirche einen Besuch abzustatten, an der der Bus mit den abgezockten Gästen nur vorbei donnerte.

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Auf das Schuhe ausziehen, um das mittels großem Schild und zwei großen Regalen mit Haus-Schlappern gebeten wurde, haben unsere Mona Lisa-Proleten im Großen und Ganzen verzichtet und haben die Räumlichkeiten mit ihren Straßenschuhen verdreckt. Wahrscheinlich die gleichen, bei denen zu Hause man nur in Socken in die Wohnung darf. „Hauptsache mir geht’s gut, also Ellenbogen raus, Augen zu, und durch“ war unser Eindruck.

Durch ein sehr schönes Gemeindezentrum, in dem Postkarten, Kalender des örtlichen Fotoclubs und Bücher verkauft wurden, gelangt man in den eigentlichen Kirchenraum mit einem schönen, modernen Altarbild. Die Cafeteria im Gemeindezentrum war leider nicht besetzt, aber wir hatten endlich unseren ersten Eisbären gesehen, der ausgestopft am Fenster stand. (Ihn habe ich dann später auf dem Schiff zur gestern gezeigten Postkarte verarbeitet, um die Daheimgebliebenen ein wenig zu verblüffen.)

Wir sind, nach einer kurzen Besinnungsphase, weiter spaziert, nicht ohne uns ein bis zwei der wunderschönen Kalender, sowie eine Postkarte gekauft zu haben. Ganz der nordischen Mentalität und dem Vertrauen entsprechend, die ich bei vielen Skandinavien-Urlauben vorher schon so oft angenehm kennen gelernt hatte, konnte man den Preis für die Mitbringsel einer Preisliste entnehmen und das Geld einfach in ein offenes Körbchen legen.

Ich hoffe nur, daß es nicht in einem Geldbeutel eines der Schiffsproleten entschwunden ist. So wie die sich aufgeführt haben, wäre das vermutlich kein Wunder.

Die Stadt wurde als Bergbaustadt von einem Amerikaner Namens John Munroe Longyear gegründet. Ihm zu Ehren heißt die Stadt nun so.

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Auch das Denkmal in der 100 Meter langen Fußgängerzone erinnert an diese Bergbauzeiten. Heute wird auf Spitzbergen hauptsächlich noch von den Russen in Barentsburg Bergbau betrieben.

t10-3aViel hat sich seit meinem letzten Besuch nicht verändert. Nur das Internet-Café gibt’s nicht mehr – das Haus wird gerade umgebaut. Der Papp-Eisbär hinter dem Fenster eines Einkaufsladens ist auch nicht mehr da.

Überall stehen die Schneescooter rum, die bis auf die wenigen Hochsommermonate das Hauptverkehrsmittel auf der Insel darstellen.

Waffen dürfen beim Briefmarken kaufen in der örtlichen Post immer noch nicht mitgenommen werden.

Nur die Häuser sind seit 2003 deutlich bunter geworden. Überhaupt wurde viel gebaut und die Einwohnerzahl hat anscheinend auch deutlich zugenommen. Heute leben fast 2000 Einwohner in der Stadt.

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Heute lebt die Stadt hauptsächlich von Forschung und vom Tourismus. Wir haben das an zwei Dingen besonders gut sehen können:

t10-4a-k1) Neben einer Galerie steht eine Halterung mit vielen Bambus-Stöcken, deren Einsatzzweck man sich auf den ersten Blick nicht erklären kann. Erst wenn der geneigte Tourist das Schild liest, klärt sich die Situation. Ein Klick auf das kleine Bildchen rechts lässt auch den Leser dieses Blogbeitrags teilhaben.

Die Art der Erklärung und ihre Bebilderung finde ich einfach nur süß.

2) fand, just als wir in der Stadt unterwegs waren, der nördlichste Marathon der Welt, der Spitzbergen-Marathon statt. Wir haben uns noch gewundert, als ein Radler mit geschulterter Flinte und hinter ihm ein Läufer in strammem Tempo an uns vorbeizogen. Das kann doch nicht sein, dachten wir uns, daß hier die Sportler mit Waffengewalt zu Höchstleistungen gezwungen werden…

Es war der Spitzenreiter des Marathons, wie wir dann von Streckenposten und Sanitätern am Straßenrand erfahren haben. Da die Strecke über freies Gelände führt, muß natürlich für den Schutz der Läufer vor den Eisbären gesorgt werden. Einen, der mich an meine eigene Heimat erinnert hat, habe ich dann noch für’s Reisetagebuch fotografiert.

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Trotz seiner Verkleidung war er relativ weit vorne mit dabei. Ich wünsche ihm, daß er’s zumindest noch auf’s Treppchen geschafft hat. (Der Maßkrug war übrigens aufblasbar und aus Plastik).

Schließlich wurde die Zeit knapp und wir sind wieder zurück zum Dampfer spaziert, der während der ca. 4 Stunden Liegezeit wenigstens äußerlich wieder „auf Hochglanz“ gewienert wurde. Der Entertainer unter den Matrosen zeigt uns, wie man mit Gartenschlauch und einer geschickt gebundenen Schlaufe Fenster putzen kann.

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Als gegen 11:30 Uhr alle an Bord sind, legen wir ab und es geht los in Richtung Norwegen, nach HonningsvÃ¥g und zum Nordkap. Wir genießen an Deck die Sonne und die wunderbare Landschaft Spitzbergens, froh, daß der heutige Tag neben Freizeit an Land und Spaziergang auch ausgiebig Gelegenheit zum Fotografieren enthielt.

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