In einer Ankündigung auf golem.de fand ich obige Frage eines Lesers. Für mich ein gutes Beispiel, wie wenig Gedanken sich die Menschen über Fotografie machen.
Es gibt IMHO immer weniger Leute, die noch fotografieren „können“, die sich Gedanken um Blende, Belichtungszeit, selektive Schärfe, Bildgestaltung machen. Leute, die zu schätzen wissen, daß sie selbst bestimmen können, worauf sie scharf stellen wollen und die vor allem einen Sucher haben, in dem sie auch wirklich a) was sehen und b) genau diese Scharfeinstellung wirklich beurteilen können.
Ich bewundere die Leute, die mit ihrer Kompaktknipse ohne Sucher und mit einem Allerweltsautofocus ausgestattet, wie selbst erlebt, zum Beispiel in die Antarktis fahren und sich nach zwei Tagen wundern, daß nach 52 statt der vom Verkäufer der Kamera versprochenen 500 Bildern die Speicherkarte voll ist. (weil sie versehentlich auf „Video“ gestellt und mit dieser Einstellung dann nach jedem vermeintlich geknipsten Bild ein dreißigsekündiges Video ihrer Füße aufgenommen hatten).
Oder die, die den Tag über vermeintlich hunderte von Superbildern geschossen hatten und abends, als sie sich die Bilder dann auf meinem Notebook ansehen durften, feststellten, daß alles was auf dem Briefmarkendisplay tagsüber wunderbar aussah, schlichtweg wegen Unschärfe untauglich war. (Man sieht inmitten von Schnee, Sonne und Eisbergen ja sowieso eher gar nix und der Autofokus der meisten Kompaktknipsen macht im gleißenden Licht des Schnees und der Eisberge eh was er will, nur scharf stellen tut er nicht).
Würden all diese Mitmenschen sich mehr Gedanken über Fotografie gemacht und eine Leica M8 dabei gehabt haben, wäre die Ausbeute an Qualitätsbildern deutlich höher ausgefallen.
Es muß ja nicht immer gleich eine Leica M8 sein, deren voraussichtlicher Preis >4000 € schon ein wenig jenseits von Gut und Böse ist. Auch eine DSLR mit der Möglichkeit, auf manuelle Scharfeinstellung umstellen zu können, tut ihre Dienste gut – wenngleich mich die Leica schon jucken würde!
Aber ich fahre ja auch gut vorbereitet und ausgerüstet in die Antarktis und bringe viele schöne, scharfe Bilder mit, und nicht videogefilmte Fußspitzen.
Mehr Infos über meine Gedanken zur digitalen Fotografie und die Auswüchse habe ich auch in einem anderen Beitrag niedergeschrieben.
Ich kann dir sagen, wer eine M8 braucht:
All diejenigen, die meinen, nur mit teuren Kameras gute Photos zu machen. Die sollen vor mir aus auch all ihr Geld für sowas ausgeben, ich werde sie nicht dran hintern. Aber bei jeder Gelegenheit darauf herumreiten. 😉
Du hast schon mal mit einer M-Leica Camera photographiert?
Du hast die Qualität der M-Serien-Objektive mit der von „üblichen“ Knipsen im direkten Vergleich gesehen?
Du hast das Gefühl kennengelernt, eine M-Leica auszulösen? Da geht manchen Leuten einer ab, mein Lieber!
Inwieweit der Preis im Vergleich zur Leistung und Verarbeitungsqualität gerechtfertigt ist, möge jeder selbst entscheiden. Wie ich schon schrub, es muß nicht immer gleich eine Leica sein, es würde für viele schon genügen, meine Beiträge hier zu lesen, auch mal ernsthaft drüber nachzudenken, und sich dann eine Knipse mit manuellen Einstellmöglichkeiten und mit einem Sucher zu holen. Da tut’s auch eine EOS 350 oder eine vergleichbare Kamera der „N“ oder „S“-Marke.
Es soll auch Leute geben, die sich eine High-End-Stereoanlage gönnen, deren Gewicht aufgrund irgend welcher Marmorplatten schon dem eines Kleinwagens entspricht… Oder welche, die High-End-Produkte aus dem Computerbereich kaufen.
Die Leica M8 ist unbestritten ein solches High-End-Produkt mit außergewöhnlicher Qualität, und ich behaupte mal, wer so viel Geld für eine Kamera ausgibt, macht das bewußt. Daß eine große Zahl derer, die das tun, dann auch entsprechend bewußt fotografiert, wird man im Vergleich der Bilder sicher merken, auch wenn Du’s vielleicht nicht ganz glauben magst.
Natürlich. Mit Sicherheit sind die Wechseloptiken sehr gut (nicht umsonst hat Leica einen ausgezeichneten Ruf) und dadurch, dass kein Umlenkspiegel erforderlich ist, ist der Auslöser natürlich auch sehr leise. Gerade bei Tierfotografie zu empfehlen.
Trotzdem finde ich sie persönlich einfach zu teuer (liegt wohl am roten Punkt). Und gerade jetzt, wo Leica ins Four-Thirds-Geschäft einsteigt, bekommt man die Optiken auch ohne Leica.
aber eben nicht mit dem besonders hellen optischen Sucher, nicht mit dem Schnittbild-Entfernungsmesser und nicht mit diesem besonderen Auslösefeeling. Oder sollte ich was übersehen haben?
Vor vielen Jahren gabe es hauptsächlich 3 Hersteller, die auch im Normalverbraucherpreisbereich gute Optiken gebaut und verkauft haben: Nikon, Pentax, Olympus – alle, weil sie Optikhersteller waren und *auch* Kameras gebaut haben. Da haben Canon und Minolta noch darüber nachgedacht, wie man einen richtig funktionierenden Kopierer baut. Wer hat bis zur A1 schon Kenntnis von Canon genommen.
Darüber im gehobenen Kleinbildsegment gab es die richtig guten und teuren Qualitätshersteller wie Leica, Zeiss und einige wenige andere. Ich finde heute noch blind aus 25 Jahre alten Dias diejenigen heraus, die ich mit der Leica gemacht habe.
Auf der anderen Seite die belächelten Flaschboden-Produzenten wie Tamron, Tokina, Sigma und wie die Klitschen alle hießen.
Bedauerlicher Stand der Dinge ist nun, daß der Konkurrenzdruck dafür gesorgt hat, daß fast durch die Bank alle teuren Digital-Spiegelreflexe der Markenhersteller mit „Kit-Objektiv“ genanntem Glasschrott ausgerüstet wird und dieser von den Bändern eben der genannten Flaschenboden-Hersteller läuft. Unjustiert, mit unfaßbaren Produktionstoleranzen, mit wackelndem Plastiktubus und was an Scheußlichkeiten noch so alles aufzählbar wäre. Ist es kein Kit-Objektiv, dann wird ein Zoom gekauft. Möglichst 28-400. Ebenfalls aus der Flaschbodenfabrik, auch wenn etwas anderes draufsteht. Ich behaupte, daß man kein bezahlbares durchgehend wirklich gutes Zoom-Objektiv bauen kann, dagegen sprechen die Physik und der unbezahlbare Aufwand, der dahinter stände. Damit läuft nun jedoch eine Menge Leute stolz herum und salbadert das übliche „DSLR“-Geplapper. Ohne auch nur ansatzweise zu bemerken, daß die automatikgestützte Produktion bunter Postkarten mit einer elektronikbefüllten „DSLR“-Plastikschachtel nicht gleichbedeutend mit Fotografie ist, die ist auf einem historischen Tiefstand. Dafür braucht es nämlich Zeit, Auge, Hirn und Talent.
Die M8 ist eine Rückbesinnung auf das, was Fotografie essentiell ausmacht. Mehr Schnickschnack braucht es nicht – den Preis allerdings auch nicht :(. Sonst wäre es meine.
Hallo Jochen,
aua, das hat jetzt aber gesessen. Bei den meisten Deiner Aussagen kann ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Bei Canon aber kann ich zumindest von mir selbst sagen, daß ich etwa 1975 ausgerüstet mit einer Canon F1 (alt), einem 50er 1,8 und einem 85er 2,8 Dias produziert habe, die denen der damals in Profikreisen weit verbreiteten Nikon F2 überlegen, zumindest aber gleichwertig waren.
Die erste Canon Kamera kam übrigens 1935 auf den Markt (Canon Hansa, damals noch mit einem Nikkor-Objektiv). Die erste Canon Spiegelreflex erschien 1959 (Canonflex). 1960 gab’s dann von Canon die weltweit erste Spiegelreflex mit 1/2000 sec. (Canonflex R2000). 1961 brachte Canon die erste Meßsucher-Kamera mit fest eingebautem Belichtungsmesser und einem 50er mit 1:0,95 auf den Markt. (Canon 7).
Wogegen die erste Olympus Spiegelreflex IMHO erst 1970 auf den Markt kam, dafür aber Minolta schon 1959 mit einer Spiegelreflex auf dem Markt war.
Deine Recherche lässt schon ein wenig zu wünschen übrig… 😉
Ach, und noch als Anmerkung am Rande: 1959 = Practica IV Spiegelreflex…
Die erste Spiegelreflex mit M-42-Gewinde war übrigens die Asahi Pentax von 1957.
Alle Angaben natürlich ohne Gewähr, aber ich hab’s nicht lassen können…
Gestehe, daß ich überrascht bin. Aber das spricht dafür, daß einige heute führenden Hersteller damals gar nicht recht wahr- oder zumindest nicht für voll genommen wurden. Profis hatten, wie Du schon schreibst, durch die Bank die Nikon F2 und für den schnellen Schuß nebenbei oder als Reserve eine kleine Pentax dabei. (Ich hatte eine F2AS Photomic, kiloschwer, innig geliebt, solide bis zum Nägel in die Wand klopfen). Was Nikon allen voraus hatte, war das Zubehörprogramm, wie später auch Olympus zu den OM-Typen. Und natürlich Nikons unschlagbare Objektivauswahl mit etlichen Rosinen dazwischen.
Ich weiß jetzt, auch Canon hatte schon 1942 … 🙂
Canon hat sich im Bewußtsein erst mit der A1 mit einem lauten Rums als leistungsfähiger Mitbewerber weit vorne plaziert.
Und damit fing das Elend an – nun zählen elektronische Werte, für den eigentlich wichtigsten Part einer Kamera, die Optik, ist kein Geld mehr in der Entwicklungskasse der Hersteller und wird den alten Billig-Linsenschleifern überlassen. Die ohnehin schon happigen Preise der Kameras stammen aus den horrenden Kosten der immer schneller vorangetriebenen Entwicklung und den Kosten für die ständig neu zu konzipierenden Produktionsstraßen und -automaten für immer neue Kameras mit immer neuen Elektronik-Gimmicks. Eigentlich werden die Kameras selber in der Herstellung billiger wegen kaum noch vorhandener Mechanik. Da muß dann eine billige Optik an das Ding, um im Wettbewerb mithalten zu können.
Meiner Meinung nach sind die FESTbrennweiten der großen japanischen Herrsteller für die meisten von Amateuren vorgenommenden photographischen Aufgaben mehr als gut genug.
Auch z.b. das von Canon für die EOS-Serie produzierte 2.0/135mm, erlaubt mit selektive Schärfe hervorrgende Bildgestaltung.
Thema Leica-M8, kostet doch nur mit 2 – 3 Objektiven so um 8500.-euro, was soll die Aufregung? Da haben viele Leute schon deutlich mehr für Autoschnickschnack mit kürzerer Lebensdauer ausgegeben!
Vielleicht war die Frage „Die neue Leica M8 – wer braucht sowas?“ auch ganz anders gemeint …
… warum sollte ich mir eine aufs wesentliche reduzierte Kamera kaufen, die dann auf der Rückseite plötzlich lauter Digtal-Knöpchen hat? Warum sollte ich mir eine als „unauffällig“ beworbende Kamera kaufen, wenn sie statt des traditionellen Tuchverschlusses plötzlich einen Metallverschluß hat? Warum sollte ich eine Leica kaufen, bei der alle meine Leicaobjektive plötzlich einen Crop-Faktor haben? Ganz ehrlich – ich finde Digitalfotografie eine super Erfindung – da wo es paßt. Das klassische Leica M-Feeling mit dem soften „Klack“ auf der einen Seite und die digitale Knöpchendrückerei mit Sofortkontrolle am Bildschirm auf der anderen Seite – meiner Meinung nach sind zwei Welten, die nicht so recht in einen Topf passen.
Leica hätte gut daran getan, zunächst die R-Serie brauchbar ins digitale Zeitalter zu überführen. Brauchbar heißt Vollformat, tragbares Gehäuse, perfekte Sensorqualität, evtl. Autofokus. Die Bastellösung Digital-Modul R wird man in einigen Jahren eher belächeln nach dem Motto „ach kuck doch mal, wie man damals die ersten Versuche in Richtung digital gewagt hat“.
Nun mit der M8 wieder so eine halbherzige Sache – Cropfaktor bei einer Kamera, die auf Festbrennweiten ausgerichtet ist – wieviel Drogen muß man nehmen, um auf die Idee zu kommen? Ich kauf doch nicht für 2000€ ganz bewußt ein 50er, um dann an der M8 ne unbrauchbare 65mm-Optik zu haben.
Leica ist toll, ich steh total auf wertige Handarbeit aus Deutschland und bin auch gern bereit, für ein überzeugendes Produkt viel Gels zu bezahlen. Umso mehr ärgert es mich, dass bei Leica neuerdings halbe Sachen gemacht werden – dafür würde ich persönlich kein Geld ausgeben. Bleibt zu hoffen, dass ich ein Einzelfall bin und Leica uns noch eine weile erhalten bleibt – vielleicht schaffen Sie es ja doch noch, ausgereifte Digitallösungen zu entwickeln.
die Überlegung dürfte soweit richtig sein, nur spricht wohl derzeit die physik oder die Beherrschung der Sensortechnologie ien wichtige Rolle.
„crop-faktor“ bedeutet schlichtweg eine Verringerung des Bildwinkels und/oder relatie Vergrößerung des Auflagemaßes.
Das was bei einer Canon-vollformat möglich wäre ist erstens in der Bildqualität zu vergleichen und zweitens benutzen die als Spiegelreflexcamera von vornherein ein deutliches höheres Auflagemaß oder deren Objektive sind im Gegensatz zu Leica-M unter etwa 75mm Brennweite alles Retrofocus-Bauweisen mit wieder anderen negativen Konsequenzen.
Ich habe die neue M8 noch nicht in der Hand gehabt. Da sie aber identische Maße wie die anderen M-Modelle hat, müßte sie blendend in der Hand liegen. Die Langzeitqualität der bisherigen M-Modelle ist sprichwörtlich. Da eine Leica auf lange Nutzungsdauer ausgelegt ist, dürfte sich der Preis, wenn man berücksichtigt wie oft andere Hersteller ihre Modelle wechseln, schnell rechnen. Die Qualität einer Leica ist unumstritten. Was bis jetzt bei einer Leica etwas unpraktisch war ist der Filmwechsel. Dieses Problem ist nun auch behoben. Seit anfang des Jahres habe ich eine digitale Spiegelreflex mit Autofocus. Er mag zwar schnell sein, aber bei Aufnahmen mit offener Blende entscheide ich lieber selbst wo die Schärfe liegen soll.
Und die Ansteuerung der Meßpunkte ist sehr mühselig.
Nun bin ich auf die ersten Erfahrungsberichte in punkto Leistung des Sensors gespannt. Er ist auf jeden Fall größer ausgefallen, als ich es bei der Dicke des Gehäuses erwartet hatte. Vielleicht kommt der Satz „Made in Germany“ wieder zu neuem Glanz.
also ich bin richtig, richtig gespannt auf die neue M8. – Ich bin zwar ein altmodischer Fotografierer und hab bisher immer nur Analog fotografiert – aber die M8 die reizt mich so richtig. – O.k, vielleicht bin ich da extrem – aber ich spiel schon mit dem Gedanken mir eine zu kaufen (eher als das Geld in ein moderneres Auto zu stecken).
Und noch eins zur Diskussion ob der Preis der Leicas nur vom roten Punkt kommt oder ob da etwas mehr dahinter steckt:
Für mich ist die Antwort ganz klar: – Die Teile sind das Beste was es gibt – sowohl vom Feeling, als auch von dem, was dabei an Bildern rauskommt.
Man muß einfach diese Kameras und Objektive benutzt haben um mitreden zu können. Wer damit auf Tour war der kann nachvollziehen was in den Kameras und Objektiven drin steckt – und ist höchstwahrscheinlich auf Dauer vom Leica-Fieber infiziert. => Einmal Leica immer Leica
Wenn ich dann mal wieder anspruchsvolle Aufnahmen machen möchte, greife ich auf meine Leica M6 zurück. – Da weiß man, was man hat. „
Irrtum!!
Was ist denn ein Irrtum? So ganz verstehe ich Deinen letzten Beitrag nicht…
Du sagst es ja selber – es muß nicht immer die 4000,- Leica sein (wo eh 2000,- für den Schriftzug bezahlt wird….)
imho geht es dir um analog/digital? Nun was für ein „Vergleich“ – eine analog-Leica mit ner digital-Gurke im Billigbereich …
Soll er – wenn schon für den Kauf 4000,- zur Verfügung stehen, doch wenigstens zur M8 die Nikon D200 mit guter Linse vergleichen – da bleibt dann sogar noch etwas Urlaubsgeld über!
Ich habe es seinerzeit nur bis zur EOS 100 geschafft, die hatte alles was das Herz begehrt – incl. Spiegelvorauslösung und solch Spielchen.Die hat übrigens 10 Jährchen meine Alpen-Touren überlebt, das zum Thema Qualität! Egal ob Canon oder Nikon , es gibt für diese Linsen die manch Leica-Träumer erst mal an ihre Grenzen bringen möchten!
Ist das jetzt die Diskussion wie seinerzeit welche den „satten“ Klang des Auslöser der A 1 nachtrauerten …und andere mit leuchtenden Augen dir erzählen wie manch Leica-Verschluß selbst manche Elektronik um x Stellen hinterm Komma schlägt – ja klar man braucht es ja auf die Microsekunde genau…;-)
Es gab noch nie einen Vernunftgrund für Leica außer Früher einem 1:0 Objektiv das aber nen Kleinwagen kostete und vieleicht Nikon & Co jetzt auch anbieten.
Wem die Hose vorne spannt weil hinten die Brieftasche drückt , kann sich ja ne M8 kaufen (und noch vergolden lassen >lol
Sorry für meinen Fauxpas – ich dachte die M8 sei ne analoge…
Dennoch , wie früher selbst viele Profis (die Qualität brauchten und wo Geld nicht die Rolle spielt) oft mit Nikon , Canon oder zuweilen der Om4Ti (geiles Teil) und vor allem Mittelformat durch die Gegend trabten und Leica oft mehr von Gecken a la Lagerfeld und anderen die da von Stil und Feeling labern ( als ob nicht das Foto der Grund des fotografierens sei sondern Auslösegeräusche und das Aussehen der Kamera die ja so gut zum Designeranzug passt…) zur Schau gestellt wurde – gab und gibt es (wenn ich die M8 Daten lese) keinen Vernunftsgrund für Leica.
Alles was von „Flaschenböden“ etc quatscht , hat wohl noch nicht gehört was für gute Optiken auch andere gerechnet haben.
Lächerlich an alten Dias sehen zu wollen das es die Leika war…es sei den die anderen hat man mit ner billig-Gurke gemacht!
Wie kommen all die Nicht-Leica-Profis zu ihren erstklassigen Fotos?
Auch: wieso soll denn eine Kamera 30 Jahre Halten? Garantiert bringt auch Leica irgendwann die M9 raus und dann werden die Leica-Jünger die wollen …gerade die von Feeling, Stil – ja Mode reden kaufen doch immer das aktuellste – oder?
Mit Objektive über 8000,- ?
Ja ich „verplemper“ da lieber Geld fürn Kleinwagen (um z.B. zu meinen Motiven zu kommen!!) und begnüge mich mit ner guten Kamera von Nikon & Co !
Habe mir die Leica M8 angesehen, in die Hand genommen und Probeaufnahmen gemacht. Sie liegt wunderbar in der Hand, hat einen traumhaften Sucher, läßt sich präzise einstellen und dank der Zeitautomatik auch schnell bedienen. Die Ergebnisse haben mich überzeugt. Sie sind besser als bei der Nikon D200, welche schon sehr gute Ergebnisse zeigt. Besonders kleine Hände werden die M8 lieben. Leider ist der Verschluß nicht mehr so dezent wie bei der M6.Trotzdem, wenn das Geld keine Rolle spielt, Spitzenergebnisse erwartet werden und man sich von einer besonderen Haptic verwöhnen lassen möchte, spielt die M8 in der ersten Liga. Nur die Macro-Fotografie bleibt den Spiegelreflex vorbehalten.
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Mir scheint, bei der ganzen Diskussion hier geht es weniger um Photoergebnisse als um Ansehen, das man mit einem Photogerät zu erwerben glaubt. Ich besitze seit Jahren eine M6 mit dem „Kleinwagenobjektiv“ 1:1,0 50mm. Ich weiß also, welchen „Eindruck“ das Teil auf gewisse Leute macht. Nur, benutzt habe ich das Teil die letzten Jahre nicht mehr trotz des besonderen Feelings. Ich benutze die digitale SD10 des „Flaschenbodenobjektivherstellers“ Sigma mit Ergebnissen, von denen ich in meinem Farblabor früher nur geträumt habe. Man sollte trotz Begeisterung für bestimmte Dinge nicht den Realitätssinn verlieren!
Nehmt den Allerweltsknipersn den Autofocus und die Programm-Automatik weg dann sehr Ihr was da an brauchbaren Fotos übrig bleibt.
Wer nicht weiss dass die Leica M8 digital ist , sollte sich beim Unterschichten TV eine a – sozial Talkrunde anschauen.
Und im Übrigen kann man auch mit einer Reisschüssel von A nach B fahren. Mit einem BMW Benz oder Porsche halt anders.
Und im Adlon in Berlin gibts auch nicht Zimmer für jeden.
Also deutsche Feinmechanikerkunst statt dummes Gequake um Flaschenböden und Geiz ist Geil.
Aber gibt es nicht noch etwas zwischen dem Platz unter der Brücke und dem Adlon?
Ist es nicht viel mehr vom Auge und vom Herz des Fotografen, als vom Herstellerschildchen abhängig, das auf der Kamera pappt?
Ich hab schon viele Bilder gesehen, die mich beim Betrachten sofort begeistert haben. Da waren auch viele dabei, die mit „Platz unter der Brücke“ oder vielleicht auch „Mittelklasse-Hotel“ fotografiert wurden.
Und dann denke ich mir oft für mich, daß es die Produzenten der deutschen Feinmechanikerkunst es dem Verbraucher schon verdammt schwer machen, diese Produkte zu kaufen. Für den Preis einer M8 mit einer einzigen passenden Optik habe ich mir eine Vollvormat-DSLR mit zwei nicht ganz billigen (und übrigens auch recht guten) Objektiven, einen kleinen Blitz, ein Stativ, einen Fotorucksack und diverses Kleinzubehör gekauft.
Ein bißchen günstiger, wenn die M8 zu kriegen wäre, würde sie vielleicht schon zur „Immer-Dabei-Sucherkamera“ für mich geworden sein. Ich habe große Probleme mit digitalen Kompaktknipsen, bei denen auf einen optischen Sucher verzichtet wurde. Leider gibt’s für mich, der ich meine Brötchen mit harter Arbeit verdienen muß, eben derzeit praktisch keine Alternative.
Und da stellt sich dann für mich die Frage nach Sinn oder Unsinn der Preispolitik bei Leica. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Preis der Kamera nicht in solch schwindelnde Höhen zu treiben, zumal ich persönlich mir gar nicht so sicher bin, daß in der M8 auch 100% deutsche Feinmechanikerkunst steckt. Aber das ist jetzt eine andere Baustelle.
Der deutsche Bedenkenträger 2007 ja aber……….
ist es nicht traurig daß unser Sozialstatus (muß meine Brötchen hart verdienen) immer vorneweg eilt.
Japaner und Amerikaner kaufen die Leica weil sie eine Leica ist.
Mein Kollege wurde unlängst im 3.Hinterhof eines Antikbasars von einem alten Mann in seinem schummrigen Geschäft angesprochen: “ Oh Leica-Photographer“ . Das sagt doch alles.
Mann kann alle deutschen Produkte hergestellt mit Inovation und hiesigen Stundenlöhnen in Asien und anders als brauchbare Kopie billiger erwerben. Aber von was leben wir in 10 Jahren wenn immer noch GEIZ GEIL IST ?
In den Geschäften des besagten Konzerns sind 95 % der Produkte nicht aus Europa und 99,9 % nicht aus Deutschland.
Und in nicht allzuferner Zukunft gehört dann Leica zu Panasonic als Label.
Da wird mir schlecht !
Ergänzung
Im dritten Hinterhof in Hongkong im Dezember 2006
Ich könnte vor Wut platzen wenn ich den ganzen Scheiß hier lese!
Meldet euch bei Leica an und bucht eine Besichtigung der Firma, die übrigens kostenlos und für Jedermann zu bekommen ist.
Welches Unternehmen bleibt denn heute noch in Deutschland? Welchem anderen Unternehmen ist die Qualität deutscher Arbeit noch so viel Wert? Alle Mitarbeiter lieben was sie tun. Sehr viele Mitarbeiter, auch die kleinen, haben sich Leica Kameras gekauft, weil sie überzeugt sind das Beste für ihr Geld bekommen zu haben.
Man bezahlt nicht den roten Punkt! Man bezahlt fast unerreichbar hohe Qualitat eines wirklich deutschen Produktes!
Leica wird niemals zu Panasonic gehören. Leica bleibt Leica.
Die Zusammenarbeit mit Panasonic diente lediglich dazu ein Traditions-Unternehmen zu retten oder wollt ihr, dass Leica für alle Zeit verschwindet?
Übrigens: In der M8 steckt zu 100% deutsche Feinmechaniker-Kunst!
Also analle die keine Ahnung haben: einfach mal Schnauze halten!!!
Ich freue mich über Tiga.
Endlich spricht einer aus was ich selbst immer denke !
Ich habe das mit Panasonics als „worst case“ dargestellt. Soweit darf es nie kommen.
Aber die Heuschrecken greifen manchmal auch nach Filet.
Aktuell siehe Mannesmann.
Ich werde mir noch in 2007 eine M 8 kaufen.
Sicher kostet das ein bisschen mehr .
Aber asiatische Fototechnik jenseits der Kunststoffklasse kostet bei Canon und Nikon dasselbe wie bei Leica !
Und das gute Gefühl in Händen ist unbezahlbar.
es bringt nichts, wenn man die Diskusion agressiv austrägt. Ich glaube kaum, das Panasonic Leica übernehmen wird. Habe mir bei einem Tag der offenen Tür bei einem Leica Händler mal die Panasonic Produkte und die für Leica gefertigten angesehen. Wer mit solchen Kameras arbeiten will, bekommt Augenschmerzen. Das Sucherbild dieser Kameras ist grellbunt und pixelig. Ich hätte Probleme mit so einem Sucher ein Bild zu komponieren. Zum Vergleich ist der Sucher der M8 ein wahrer Genuß. Was nicht mehr zur M8 paßt ist der Verschluß. Nicht mehr das alte sanfte Klicken. Das Geräusch hört sich billig an. Eigentlich schade, denn gerade dieses war ein großes Agument für die M-Serie. Das haptische Gefühl ist wie früher. Hier wäre also ein Punkt, an dem Leica noch arbeiten muß. Die Anfangsprobleme wie Streifen usw. werden nach einiger Zeit vergessen sein. Die oben empfohlene Führung im Leica-Werk kann ich jedem nur ans Herz legen. Ich selber habe keine M8. Aber das kann sich, wenn meine oben erwähnten Geräuschprobleme weg sind, ändern. Meine jetzige digitale ist eine Nikon D200 Ausrüstung. Und ganz ehrlich gesagt, die Kamera-Qualität und auch die Optik sind sehr gut. Habe allerdings auf die hochwertigen Objektive zugegriffen.Hätte mich auch für eine R9 entschieden, blos ist diese für kleine Hände viel zu klobig. Ist meine persönliche Erfahrung bei einem Leica Seminar. Das sie keinen Autofocus hat, stört mich überhaupt nicht, da ich diesem bei der D200 meistens ausstelle.
Und nun wieder zu Leica. Die Preise halte ich nicht für überhöht. Unsere Löhne sind nun mal weit höher als in Thaiwan oder China. Denn dort lassen die Japaner produzieren. Mein Vorschlag, wir senken die deutschen Löhne auf dieses Niveu und passen unsere Preise an. Das würde dann auch die Mieten und alles andere betreffen. Und schon werden wieder unsere Produkte gekauft und sind konkurenzfähig. Aber viel Geld verdienen wollen aber bei Aldi usw. mit dem dicken Mercedes vorfahren, das paßt irgendwie nicht. Und auch diese Produkte kommen meistens aus anderen Landen.
Zum Schluß meine Erkenntnis. Sehr gute Produkte kommen auch aus anderen Ländern. Es sind dann meistens auch keine Billigheimer. Wenn Leica meine oben erwähnte Kritik, gleich ob R-oder M-Modell, aufgreifen und beseitigen würde, kann ich die Produkte nur wärmstens empfehlen. Es gibt genug Leute in Deutschland mit dem nötigen Kleingeld, blos sind die oft am geizigsten und wollen alles geschenkt haben. Es soll keine Verallgemeinerung sein, aber sich angesprochen fühlen sollte, naja?
LG Manfred
Vergleichst Du nicht Äpfel mit Birnen, wenn Du die M8 mit ihrem, das kann ich bestätigen, hervorragenden optischen Sucher mit einer Panasonic mit LCD-Sucher vergleichst?
Den Rest meines Kommentars habe ich jetzt mal vorsichtshalber gelöscht, um die Gemüter wieder ein wenig zu beruhigen. Ich lasse euch also mit euren Meinungen zu Kameras, Statussymbolen, etc. erst mal allein weiterdiskutieren.
hallo Kuni,
hättest du meinen Artikel richtig gelesen, wäre dir aufgefallen, das wir das gleiche gesagt haben. Also bezüglich des Suchers. Zum anderen sollte man, wenn man jemanden angreift, auch zu seinem vollen Namen stehen. Und dein letzter Absatz ist absolut daneben.
Hallo Manfred,
vielleicht guckst Du einfach mal ins Impressum oder auf die Titelleiste? Und wegen des letzten Absatzes – bleib locker! Oder fährst Du so ein Teil und fühlst Dich deshalb persönlich angegriffen?
Dann entschuldige bitte, daß ich die Ironie-Tags nicht fett geschrieben habe.
So ist das halt mit Luxusgütern, der eine meint, er kann nicht ohne, der andere findet’s voll daneben.
Da hat doch einer eine Swatch Uhr in der Preisklasse EUR 200.- und diskutiert über das erhöhte Gewicht einer Rolex-Uhr.
Warum diskutieren denn die Träumer so über Gegenstände die sie niemals haben werden.
Ausserdem muß man mit einer M Leica fotografieren können.
Das gibts kein Landschaftsprogramm und keine eingebauten Sternchenfilter.
Ohne Programm (Automatik) kriegt doch heute kaum mehr einer ein brauchbares Foto zustande.
Das ist wie mit Fertiggerichten , wie viele deutsche Frauen können denn noch kochen?
Eine M 8 Leica ist was für Könner und nichts für (Tag) Träumer.
Basta !
Es ist absolut wahr, dass die M8 nichts für Anfänger ist. Man muss schon wissen wie man damit umzugehen hat.
Allerdings bietet Leica in der Werkseigenen Leica-Akademie umfassende Schulungen an. Diese Schulungen kosten allerdings auch nicht gerade wenig, wenn ich richtig informiert bin.
Im Kloster Altenberg (bei dem sich die Akademie befindet) gibt es jede Menge zu knipsen auch Herausforderungen.
Was die Preise der Objektive anbelangt, kann man wohl sagen, dass sie relativ hoch sind. Ich habe mir meine Objektivsammlung aufgebaut wie eine Anlage. 1988 habe ich mir ein 35mm, 50mm und ein 90mm Objektiv gebraucht gekauft und nach und nach vervollständigt (21mm, 28mm, 50mm 1:1, 135 mm) ohne in die Details zu gehen. Einen Kleinwagen hätte ich in diesem Zeitraum entweder zu Schrott gefahren oder schon mehrmals ersetzen müssen. Das diese Ausgaben über einen gewissen Zeitraum vorgenommen wurden, kann ich nicht sagen, dass ich deswegen irgendwie eingeschränkt wurde. Alles hängt von einer gewissen Finanzplanung ab, in der Ueberzeugung, dass man die richtige Investition tätigt.
Ich freue mich, dass ich meine Investment durch die passende Digitalkamera M8 bald vervollständigen kann – diesmal jedoch nicht gebraucht.
Fleming hat recht.
Investitionen statt Flaschenboden und Wegwerflinsen.
Meine Mutter ein gestanden Bauersfrau hat einmal gesagt , beim Lederschuhkauf vor 40 Jahren (DM 100.- 1968) , wer billig kauf kauft teuer, und das kann ich mir nicht leisten.
Man sieht es heute an den Billiglinsen , Billighandys , Billigschuhen oder den Billigdigitalkameras aus dem Verkauf-TV. Alles Schrott , beutet die Umwelt ausbeuten , und man hat keine Freude dran.
Oder hat schon mal einer versucht ein 10 Jahre altes Asia-Objektiv zu verkaufen.
Da kommt der An und Verkaufshändler aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Das wäre vielleicht was für alle Leica-Spezies (und alle die es werden wollen).
…und wer etwas weniger Geld ausgeben möchte ohne auf die Knackschärfe und den Mikrokontrats der leicagluaser verzichten zu wollen, adaptiert Leica-R Optiken an eine Olympus E-330 oder E-510 😉
Hallo Leute, aber ist Sie nicht einfach „wunderschön“!!!
🙂
Pingback: Themenblog: www.linsenperspektive.de - Kaufempfehlungen | Kamera | Zubehör | Foto | Software | Macintosh | Apple | DSLR | Panorama » Leica M8 mit neuem Firmware Update
Übrigens gibts jetzt auch bei dpreview ein Review zur M8.
Nach über einem Jahr, seit Beginn dieses Blogs, fällt mir nur ein, was mal einer der großen Leica-Lehrer (Paul Wolff, Theo Kisselbach u.s.w.) an den Beginn seiner Unterrichtung stellte: Die gute Fotografie macht nicht die Kamera, sondern der Kopf dahinter.
Ihr alle regt euch letztlich darüber auf, dass eine Leica M8 ein Fünftel dessen kostet, was für einen einfach ausgestatteten Kleinwagen über den Tresen zu schieben ist; oder vier mal soviel, wie für eine digitale Kamera im Mittelklassebereich. Na und?
Einen Landrover bekommt man nicht für den Preis eines Allrad-Lada und ein Apple-Notebook nicht für den eines bei ALDI beworbenen Schlepptopfs.
Es hat auch keinen Sinn, die Qualität eines Leica-Objektivs als Argument in die Diskussion um die Kamera Leica M8 zu werfen, denn auch das Objektiv als Teil der Kamera macht nicht das gute Foto, sondern der Kopf dahinter.
Warum aber fotografieren Fotografen, die als Vorbild für viele Fotofans dienen, oder die mit ihren Fotos ihren Lebensunterhalt (möglichst angenehm) bestreiten wollen, mit einer Leica, die doch so viel mehr kostet, als Produkte der ‚Konkurrenz‘? Weil eine Leica dazu zwingt, den Kopf dahinter zu benutzen (keine Automatiken und Programme!); weil eine Leica auch dann noch schnell und zuverlässig arbeitet, wenn die Konkurrenten wegen Unübersichtlichkeit oder Altersschwäche die Kränk erzeugen oder haben.
Ich bin ein alter Mann und habe nun schon seit über fünfzig Jahren Fotos produziert. Mit einer Leica, aber auch mit einer Nikon F und F2, einer Canon F 1 alt und A1, mit einer Exakta und einer Praktica – und einer Box Tengor von Zeiss Ikon in Dresden. Und noch nicht ganz außer Reichweite warten eine Leica R6 und R5 auf einen Einsatz. Nur fürchte ich: vergebens. Denn ich kann auf der minimalen Mattscheibe einer KB-SLR nicht mehr sicher scharf stellen (übrigens auch nicht bei meiner Canon D5). In dem noch minimaleren Messfeld einer Leica M6 und M8 geht das aber noch.
Vor einigen Jahren habe ich mir eine digitale SLR gewünscht, die über einen Sensor im Kleinbild-Vollformat verfügt (weil die Chiptechnik damals nur so dicke Pixel beherrschte) und die nur das kann, was die ersten SLR (Kino-Exakta und Praktiflex) beherrschten: Belichtungszeit und Blende über eine weite Spanne wählen können und das Bild im Sucher isoliert komponieren zu können und dabei die Schärfe dahin legen zu können, wo ich sie haben wollte. Welche moderne DSLR kann das heute (nur)? Der ganze Programm-Schnickschnack, den die Konstrukteure aufzwingen, lenkt doch von diesen wesentlichen Überlegungen nur ab! Bei der Leica M8 aber stehen mir nur diese Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung (wie man die Zeitautomatik einstellt, habe ich sofort vergessen). Das fördert die Konzentration auf den Bildinhalt.
Ach ja, und noch etwas: Ich bin, wie gesagt, ein alter Mann und schon etwas schwächlich. Sollte ich mit meiner Nikon F2S (Leica R, Canon D5) loswollen, bräuchte ich einen Askari, der mir die Ausrüstung (Wechselobjektive 24 mm bis 200 mm im Fotokoffer) nachträgt. Ich selbst bewältige nur knapp ein Kilo. Aber meine Leica M8, bestückt mit einem Summilux 35 mm, dazu in der linken Hosentasche ein Voigtländer Color-Skopar 24 mm und ein Tele Elmarit 90 mm in der rechten Hosentasche belasten mich nicht mehr, als dieses Gewichtslimit erlaubt. Und doch bin ich damit für 98% der anfallenden Motive gerüstet.
Übrigens: die beiden Wechselobjektive in den Hosentaschen könnte ich eigentlich zu Hause lassen. Henri Cartier Bresson hatte an seiner Leica immer nur das Elmar 1:3,5/5 cm. Und hat damit Fotografien geschaffen, wie ich sie heute in den Fotoausstellungen oder -zeitschriften nur ganz selten sehe. ‚Der Kopf dahinter…‘
Hallo Erwin,
ein schönes Resüme! Du sprichst mir aus der Seele!
Lest den ersten Beitrag und den Letzten (Vorletzten :o) ,den Rest kann man sich sparen !
Schöner Beitrag Erwin !
Ich denke, man sollte eine Messsucher Kamera nicht mit einer DSLR gleichsetzen. Beide System haben ihre Vorteile. Für Weitwinkel Fotografie ist die Messsucher Kamera den SLRs überlegen und, wie Erwin es erwähnt hat, bei Gewicht und Platzverbrauch. Mit einer Messsucher Kamera wird man eher Menschen aufnehmen können ohne dass man sie in Verlegenheit bringt, was sich in ungezwungenen Posen positiv bemerkbar macht.
Eine DSLR verspricht High Tech, die gelungene Aufnahme tritt in den Hintergrund. Manuell Scharfstellen ist fast unmöglich, Hilfen wie ein Schnittbildindikator werden nicht mehr geboten. Gerade bei hochlichtstarken Objektiven kann man gewinnen wenn man sich nicht auf den Autofokus verlässt. Eine Messsucher Kamera lässt sich mit beiden Augen geöffnet bedienen, die Art der Scharfstellung ist im Weitwinkelbereich dem eines Schnittbildindikators überlegen und sie lässt sich hierbei hervorragend und sicher scharfstellen.
Mit einer Leica Kamera und Leica Objektiv ausgerüstet braucht man nicht an der Qualität der Ausrüstung zweifeln wenn einem nur schlechte Bilder gelingen. Kamera-System und Objektiv Hopping und damit verbundene Diskussionen und Zeit kann man sich sparen.
Wenn es nur um die technische Bildqualität geht stehen meiner Überzeugung die Qualität der Beleuchtung an erster, die Qualität des Objektivs an zweiter und die Qualität an letzter Stelle. Demnach sollte man sich zuerst prüfen, ob einem die Qualität und der Bereich der Objektive ausreicht, ob der Preis für die Objektive bezahlt werden kann und mit dem verbleibenden Geld sich eine Kamera aussuchen. Ohne Witz, es kam schon vor dass sich ein Amateur eine Canon 5D geleistet hat und mit den paar verbleibenden Kröten auf Billigobjektivsuche ging.
Was bekomme ich mit einer Leica? Kalibrierte Objektive die nicht dezentriert sind, sich nach aufgedruckter und brauchbarer Entfernung genau einstellen lassen, kein Back/Front Fokussierprobleme, eine Einstellscheibe die wirklich auf der Bildebene sitzt, Objektive die eine hervorragende Balance zwischen Bildschärfe, Kontrast und Bokeh besitzen und die Gewissheit, Objektive reparieren lassen zu können.
Der rote Punkt ist sicherlich nicht der Grund für den hohen Preis einer Leica, sondern die Produktionskosten. Wenn Leica sich dumm und dusselig verdienen würde hätten sie keine finanziellen Probleme. Die Qualität kann offensichtlich kein anderer Hersteller bieten, was darauf hinweist dass sie selbst in Billiglohnländern unbezahlbar ist.
Aus technischer Sicht ist es eine Hochleistung fast alle bisher verkauften M Objektive an der M8 verwenden zu können, und das bei dem geringen Crop Faktor von 1.3! Die meisten DSLRs haben Crop Faktoren von 1,5-1,7 oder 2,0 für das 4/3rd System.
Mit den Messsucher Kameras und speziell mit der M8 hat Leica ein Alleinstellungsmerkmal.
Klar, auch ich träume von einer M8 plus passenden Objektiven. Das kann ich mir nicht leisten, wollte aber schon. Brauchen tut man natürlich eine Leica nicht, aber eine M8 wäre ein sehr gutes Werkzeug. Sehr gute Werkzeuge haben ihren Preis. Ich brauch nicht einmal ein gutes Werkzeug, Fotografie ist nur ein Hobby für mich.
Korrektur: Wichtigkeit der Qualität der Kamera an letzter Stelle, nach Qualität der Beleuchtung und Qualität der Objektive
Jetzt wissen wir auch, dass es den Autor nicht nur juckt, eine M8 zu kaufen -kein Problem-, sondern, dass er obendrein noch die Moeglichkiet oder das Geld hat in die Antarktis zu fahren. Gut. Und wo sind jetzt die spektakulaeren Photos? Richtig Respekt habe ich vor den Leuten, die mit der Billigsucherkamera selbst in der Antarktis gute Photos machen.
Ui guck mal, in China ist ein Sack Reis umgefallen…
Immer die gleiche Mär – Ein guter Fotograf bringt mit einer Billigsucherkamera die besten Bilder hin. Ich kenne einen Profimusiker im Stuttgarter Staatsorchester, dessen Cello kostet mehr als ein Haus, und der Bogen mehr als ein Mercedes! Klar, er kann auf jedem Instrument besser spielen als ein Amateur, aber Klasse macht doch einen Unterschied!
Und du würdest dir als Amateurmusiker ein solch teures Instrument kaufen?
He Du! Ich bin doch kein Amateurmusiker!
Ach!