Heute habe ich einen interessanten Vormittag verbracht, in dem ich versucht habe, für meinen Netgear WNDR 3300 Router eine technische Frage beantwortet zu bekommen.
Ich habe die kostenpflichtige Supportnummer angerufen, um nachzufragen, was ich bei der Routerkonfiguration falsch gemacht habe, weil ich dort als DynDNS-Anbieter nur einen kostenpflichtigen Dienst, nicht aber den freien Dienst von twodns.de anwählen kann, bei dem ich mich angemeldet habe.
Die freundliche Dame mit starkem osteuropäischem Akzent bat mich zu allererst, ihr die Seriennummer meines Geräts durchzugeben, was ich tat. Auch mein Einwand, es würde sich nur um eine technische Frage zur Konfiguration handeln, hielt sie nicht davon ab, lang und breit meine persönliche Daten abzufragen. Nachdem ich Namen und Vornamen angegeben hatte, wurde auch meine eMail-Adresse abgefragt. Die Versicherung, dass die nur für interne Zwecke verwendet würde, kann man glauben, oder auch nicht.
Jede meiner Angaben wurde dann auch korrekt und LAAAAANNNGGGSSSSAAAAAMMM nachbuchstabiert (M wie Marta, A wie Anton….) und die Telefonzeit lief und lief und lief…
Auch der erneute Versuch, auf meine eigentlich einfache Frage Antwort zu erhalten, wurde negativ beschieden. Nach nochmaligem buchstabiertem Abgleich meiner persönlichen Daten und einem mittlerweile schon mehr als viertelstündigem Telefonat mit der Dame ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich habe sie aufgefordert, mich mit ihrem Vorgesetzten zu verbinden, was sie kategorisch abgelehnt hat.
Jetzt sollte ich auch noch das Kaufdatum und die Kaufadresse des Geräts angeben, das ich schon seit mehreren Jahren besitze. Ich weiß nicht mal mehr, wo ich es gekauft habe.
Nach mittlerweile ca. 20 Minuten von mir mit teuer Geld bezahltem Telefonat hat mir die freundliche Dame dann zu Verstehen gegeben, dass mein Gerät schon 2008 hergestellt, jetzt mit Sicherheit keine Garantie mehr hätte, ein telefonischer Support aber nur für Geräte innerhalb einer 2jährigen Garantiezeit möglich wäre. Meine Frage, die ich inzwischen viele Male versucht hatte, los zu werden, wurde endgültig nicht beantwortet.
Ich habe dann das Gespräch beendet.
Frustriert habe ich dann noch versucht, mit einer normalen Festnetznummer aus dem Impressum der Homepage jemanden zu erreichen. Irgendwann bin ich dann wieder beim technischen Support gelandet. Die neue freundliche Dame, die ich diesmal am Apparat hatte, gab mir dann als Beschwerdenummer eine Münchner Festnetztelefonnummer, unter der ich zur Mailbox eines Netgear-Mitarbeiters verbunden wurde, der auf dem Anrufbeantworter versprach, mich gleich zurück zu rufen.
Jetzt warte ich auf Rückruf, ohne, nach dem eben erlebten Vormittag wirklich glauben zu können, er würde erfolgen.
Ich werde nie in meinem Leben mehr ein Gerät dieser Firma kaufen und rate dringend auch allen anderen vom Kauf eines Netgear-Geräts ab. Dieser Vormittag ist ein schönes Beispiel dafür, was „Servicewüste“ bedeutet. Für mich liegt die Vermutung sehr nahe, dass dieser osteuropäische Nicht-Support nur deshalb ins Leben gerufen wurde, um jegliche vom schon gehörig gemolkenen Verbraucher anzubringende Kritik im Sande verlaufen zu lassen und mit nicht ausgeführtem Support auch noch zusätzlich Geld zu verdienen. Danke für’s Gespräch!
Lieber Herr Ritter,
wir haben ja gerade sehr ausführlich darüber gesprochen. Sie sprechen mir so aus der Seele. Diese ganze Abzockerei geht mir nämlich auch gehörig auf die Socken.
Herzliche Grüße
Peter März
Was sagt uns dies?, nie Support anrufen einfach Gerät wegwerfen ist billiger….
m.f.G.
Abzockerei muß ein Ende haben
Hallo Herr Ritter,
ich habe auch ein WNDR – es ist allerdings ein WNDR 3700. Die erste Aktion nach dem Kauf war das Flashen des Routers mit der freien OpenWRT Firmware. Damit bin ich sehr zufrieden. Der WNDR 3300 ist auch als komaptibel aufgeführt: http://wiki.openwrt.org/toh/netgear/wndr3300
Weiterhin gibt es alternatviv das DD-WRT Projekt (http://www.dd-wrt.com/wiki/index.php/Netgear_WNDR3300).
Der Support der Firmen im Consumer-Bereich ist wirklich nicht berauschend. Im Enterprise Markt sieht es nicht wirklich viel anders aus. Der 1th Level Support wird eh durch Drittfirmen durchgeführt, welche technisch keinerlei Asubildung haben. Vielelicht müssen Sie Ihren Router aber noch nicht gleich wegwerfen.
Hallo Olaf,
danke für Deine Tipps. Das mit dem Flashen werde ich dann mal im Hinterkopf behalten.
Da ich einen Business-DSL-Anschluss von der Telekom benutze, konnte ich mir dadurch behelfen, mir eine feste IP-Adresse (kostenlos) zuteilen zu lassen. So kann ich den Router ohne Änderungen auch für meine NAS-Zwecke nutzen und auf DynDNS verzichten. Und es bleibt dabei, Netgear-Geräte kommen mir nicht mehr ins Haus.