Licht ins Dunkel! – Sensorbezeichnungen von Digiknipsen

In der Praxis herrscht bei vielen Anwendern die totale Verwirrung, wenn es darum geht, die Sensorgrößen und Verlängerungsfaktoren der einzelnen Digitalkamerahersteller einzuordnen. Zudem haben die Sensorbezeichnungen überhaupt nichts mit der jeweiligen echten Größe des Sensors zu tun. Ich möchte deshalb heute einmal etwas Licht ins Dunkel bringen:

In der Spalte „Sensortyp“ finden Sie die, bei den Angaben in den technischen Daten, meist verwendeten Bezeichnungen für die verwendeten Chipgrößen. diese Größenangaben haben aber mit der eigentlichen Chipgröße überhaupt nichts zu tun. Sie rühren aus alten Video- und Fernsehkamerazeiten her. Da diese Fernsehkammeras keine Chips als Sensor, sondern Fernsehaufnahmeröhren (Vidicon, Plumbikon, …) (engl. tube) hatten, gibt der äußere Druchmesser der jeweils verwendeten „Tube“ dem Chip den Namen.

Ein Dank an Konrad Wilhelm und Dieter Lefeling (d.a.r.d.) für die Aufklärung!

Unter „Breite“, „Höhe“ und „Diagonale“ finden Sie die zum jeweiligen Sensor gehörige Größe in Millimetern. Seitenverhältnis des Sensors und der Verlängerungsfaktor im Vergleich zum herkömmlichen Kleinbildformat komplettieren die Tabelle.

Sensor-
typ
Tubus Breite Höhe Diagonale Seiten-
verhältnis
Verlängerungs-
faktor
1/3,6″ 07,1 04,000 03,000 05,00 4:3 8,0
1/3,2″ 07,9 04,536 03,416 05,68 4:3 7,0
1/3″ 08,5 04,800 03,600 06,00 4:3 6,7
1/2,7″ 09,4 05,371 04,035 06,72 4:3 5,9
1/2,5″ 10,2 05,760 04,290 07,18 4:3 5,6
1/2″ 12,7 06,400 04,800 08,00 4:3 5,0
1/1,8″ 14,1 07,176 05,319 08,93 4:3 4,5
1/1,7″ 14,9 07,600 05,700 09,50 4:3 4,2
2/3″ 16,9 08,800 06,600 11,00 4:3 3,6
1″ 25,4 12,800 09,600 16,00 4:3 2,5
4/3″ 33,9 18,000 13,500 22,50 4:3 1,8
1,8″ Canon 45,7 22,200 14,800 26,70 3:2 1,6
1,8″ Nikon 45,7 23,700 15,700 28,40 3:2 1,5
35mm Film 36,000 24,000 43,30 3:2 1,0

Alle Angaben sind natürlich wieder vollkommen unverbindlich und sollen Ihnen lediglich in der Praxis helfen, den in Ihrer Kamera verwendeten Sensor zu bestimmen.

Für die 1,8″-Sensoren wird in unseren Breiten auch die Bezeichnung „APS-Sensor“ verwendet, weil seine Größe in etwa dem APS – Format entspricht.

Hier ist zu beachten, daß, je nach Hersteller, mehrere unterschiedliche Größen verbaut werden. Dadurch haben zum Beispiel die Sensoren von Canon (cmos) und von Nikon (ccd) unterschiedliche Verlängerungsfaktoren. Die APS-Chips der Sony-Kameras messen übrigens 21,5 x 14,4 mm

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4 Antworten zu Licht ins Dunkel! – Sensorbezeichnungen von Digiknipsen

  1. Helmut Faugel sagt:

    Hallo Manfred!

    Darf ich mal Trockenobstausscheider zum Thema Sensorbezeichnungen spielen?

    So auf den ersten Blick fiel mir auf das die Verlängerungsfaktoren ein bisschen anders sind als sie in vielen anderen Quellen zu finden sind, nach dem ersten herumrechnen sieht es so aus als würdest du die Verlängerungsfaktoren bei unterschiedlichem Seitenverhältnis von der Bildhöhe ableiten.

    Das ist für eine ganze Reihe von Betrachtungen in der Labortechnik vielleicht von Vorteil, bei der Aufnahme halte ich, zumindest so lange das Bildformat nicht quadratisch ist, einen Vergleich der Breitseite für sinnvoller, schliesslich sorgt die dafür ob wir ein Hoch- oder Querformat aufnehmen(so geht’s zumindest mir).

    Ansonsten ist es mal Zeit dir für den Aufwand den du in die Bereitstellung der vielen interessanten Themen zu danken, und ich hoffe mal auf Sonderedition photokina ’06

  2. kuni sagt:

    Hallo Helmut,

    danke für den Dank, hat mich sehr gefreut! Aber zum Thema:

    Daß der Verlängerungsfaktor auf die kurze Seite berechnet ist, hat einen ganz banalen fototechnischen Grund:

    Das Ausbelichten auf Fotopapier erfolgt in den allermeisten Fällen auf ein von der Rollenbreite abhängiges Papierformat. So wird zum Beispiel das Standard-Format 10×15 (4×6″) auf 4″-Papier belichtet. Die kurze Seite ist 4″, also 10,2 cm. Darauf werden dann für das 3:2-Format 10×15-, für das 4:3-Format 10×13-Bilder belichtet.

    Wegen dieser kurzen Seite habe ich die andere kurze Seite bei den Chip-Formaten gewählt.

    4″-Papier für 10×15
    5″-Papier für 13×18
    6″-Papier für 15×21
    8″-Papier für 20×30

    Sicher kann man drüber streiten, ob das ein korrekter Grund für meine Art der Berechung ist, aber für mich war das logisch und meine Quellen haben alle auch so gerechnet, wie oben dargestellt.

  3. Helmut Faugel sagt:

    Hallo Manfred,

    das ist natürlich ein guter, labortechnischer Einwand.

    Interessant ist auch die Betrachtung wie es mit dem Vergrößerungsfaktor aussieht wenn man zB. eine 10×15 bzw. 10x 13 Vergrößerung/Belichtung erstellt:

    Kleinbild: 4,2x
    1,8″ Canon: 6,9x
    4/3″: 7,5x
    1″: 10,6x
    2/3″: 15,4x
    1/1,8″: 19,1x
    1/2″: 21,2x
    1/2,5″: 23,7x
    1:2,7″: 25,2x
    1/3″: 28,2x
    1/3,2″: 29,7x
    1/3,6″: 33,9x

    Bei diesen Werten wird die Minox von James Bond ganz blaß und braucht erstmal einen Martint, geschüttelt nicht gerührt …

    BTW: Eine Ausbelichtung 20×27 cm(was in sehr guter Qualität möglich ist) von einem mit einer Ricoh R1v(1/2,5″ CCD) aufgenommen Bild entspricht fast 50-facher Vergößerung bezogen auf die CCD-Größe. Wie eine Vergrößerung von einem derart kleinen Stückchen Film aussehen würde traue ich mir gar nicht vorzustellen.

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