GPS-Blitzschuhempfänger – Gequirlter Schwachsinn?

Gerade lese ich bei Golem, daß ein auf den Blitzschuh aufsteckbarer GPS-Empfänger auf den Markt kommen soll. Wieder ein Ding, das die Welt nicht braucht!

Schwachfug 1: Das Teil trackt nur, wenn man auslöst, ist also wirklich ausschließlich für das Geotaggen von Bildern geeignet.

Schwachfug 2: Es blockiert den Blitzschuh und verhindert damit, daß geblitzte Bilder getaggt werden können.

Schwachfug 3: Es ist technisch offensichtlich unausgereift, weil der interne Akku nur via USB und PC geladen werden kann, wie auch beim I-GotU-Tracker, der hier beschrieben ist.

Schwachfug 4: Es ist wohl offensichtlich nur möglich 1000 Trackpunkte zu schreiben. Da muß ich schon auf einer Halbtages-Session meine Computerausrüstung mitschleppen, damit ich mehr als 1000 Bilder machen kann.

Schwachfug 5: Für alle Kameras ohne Blitzschuh wird dann wohl Gaffer-Tape für die Fixage mitgeliefert?

Alle Tracker schreiben übrigens Rohdaten und erst die Software sorgt für die nötige Formatierung, um die Daten weiter verarbeiten zu können. Für eine Investition von 60 bis 90 Euro kann ich mir zum Beispiel einen Holux M-241 kaufen, den ich in der Außentasche des Fotorucksacks mitnehmen oder mir um den Hals hängen kann. Dieses Gerät arbeitet mit einem handelsüblichen AA-Akku, mit dem mindestens 12 Stunden getrackt werden kann. Der Akku ist mit jedem handelsüblichen Ladegerät aufladbar und falls kein Strom vorhanden, kann auch am Kiosk mitten in der Wüste Gobi eine AA-Batterie erstanden und eingesetzt werden.

Die Aufzeichnungsdichte ist einstellbar und die Übertragung der Daten in die fotografierten Bilder übernimmt automatisch meine bevorzugte Bildbearbeitung FixFoto.

Alles weitere könnt ihr in den diversen Beiträgen hier im Blog nachlesen.

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7 Antworten zu GPS-Blitzschuhempfänger – Gequirlter Schwachsinn?

  1. exkeks sagt:

    Sicher werden hier wichtige Probleme genannt, aber:

    zu 1: genau dafür würde man es ja auch kaufen!

    zu 2: die Position will man meistens dann wissen, wenn man irgendwo draußen im Lande fotografiert. Blitz ist dann nicht so häufig nötig.

    zu 3: es gibt inzwischen für 5 EUR USB-Ladegeräte. Davon abgesehen, hält der Akku ewig, weil eben nur kurz Energie benötigt wird (im Gegensatz zu GPS-Loggern). Solange wie man das Gerät zum Übertragen der Daten anschliesst, wird dann eben geladen. Ich sehe da kein Problem.

    zu 4: hängt natürlich vom Foto-Aufkommen ab. 1000 Fotos am halben Tag sind aber wohl grenzwertig (alle 14 sek ein Foto!?).

    zu 5: die Zielgruppe hat sicherlich Kameras mit Blitzschuh.

    Diese 5 Aspekte als Schwachfug zu bezeichnen halte ich daher für Schwachfug! 😉 Es kommt eben darauf an wofür man es benötigt, wie die eigenen Foto-Gewohnheiten so sind, etc.

  2. micha sagt:

    Wenn die Zielgruppe Kameras mit Blitzschuh hat, wird sie diesen sicherlich auch im Freien einzusetzen wissen. 1000 Fotos kam Tag kann die Zielgruppe dann auch mit der Serienbildfunktion locker erreichen. 😉

    Das Problem an dem Teil wird sein, dass es einige Zeit zum Finden der Satelliten benötigt. Gerade beim ersten Einschalten am Tag. Diese Verzögerung kann schon dafür sorgen, dass die ersten Bilder garnicht erst vertaggt werden, weil eben der Logger noch nicht soweit ist.

    Dennoch halte ich den Versuch für sinnvoll, auf diesem Gebiet erste Schritte mit reinen Fotologgern zu machen. Irgendjemand muss sie schließlich machen, damit aus dem Erfahrungen und ggf. Fehlern auch andere profitieren können.

  3. kuni sagt:

    zu 1: ich möchte damit zumindest noch einen Zeitabgleich zwischen Kamera und GPS-Zeit hin bekommen. Dafür nutze ich das Display meines Trackers mit der Anzeige der GPS-Zeit.

    zu 2: hier irrst Du gewaltig. Blitz ist auch im Freien durchaus üblich, zumal bei der von Dir angesprochenen Zielgruppe.

    zu 3: aber leider nicht überall eine Steckdose. Manch einer ist und wieder durchaus mehrere Tage unterwegs, um zu fotografieren, ohne verfügbare Steckdose. Wie lange hält der Akku denn. Hast Du eventuell praktische Erfahrung damit und kannst was zur Akkuhaltbarkeit sagen?

    zu 4: Ok, war eventuell vielleicht ein wenig überspitzt beschrieben, aber je nach Aufnahmeobjekt, Aufgabenstellung und der manchmal halt doch mehrtägigen Zeit auf Fototour sind die Grenzen schneller erreicht, als es eventuell den Anschein hat.

    zu 5: Ich hab zum Beispiel grundsätzlich immer eine Zweitkamera dabei, die keinen Blitzsschuh hat. Zusätzlichh besteht bei modernen Kameras oft das Problem, daß unterschiedliche Kameras, slebst wenn sie einen Blitzschuh besitzen sollten, mit ganz unterschiedlichen, oft nicht untereinander kompatiblen Systemen arbeiten.

    Ich tracke mit meinem System für Dummies (WPL-1000, Holux M-241, 60CSx) einfach die Tour mit. Selbst bei 5-Sekunden-Tracking reicht das WPL-1000 mehr als 3, das Holux mehr als 4 Wochen mit täglich 12 Stunden Tracking. Mit dem 60CSx kann ich im Prinzip sogar mehrere Jahre ohne Computer- und Stromanschluß unterwegs sein und trotzdem täglich 24 Stunden tracken. Daß ich damit im Falle eines Falles auch noch navigieren und auf Kartenmaterial zugreifen kann, will ich gar nicht als Argument anführen.

    Ich sehe noch immer keinerlei Vorteile für das Blitzschuhteil. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, ein Gerät zu verwenden, das mit Display für einfachen Abgleich mit jeder erdenklichen Kamera, auch mit denen meiner Freunde sorgt, die mich vielleicht auf der Fotoreise begleiten. Zudem finde ich es sehr angenehm, im Display die ordnungsgemäße Funktion ablesen zu können und derzeitigen Standort und die Himmelsrichtung unmittelbar einsehen zu können. Nicht zu vergessen, die Betriebsmöglichkeit mit herkömmlichen Batterien für Notfälle.

    Jetzt würde mich, abgesehen von der vermuteten langen Akku-Laufzeit, nur noch wenigstens ein einziger Vorteil gegenüber den von mir benutzten Geräten interessieren. Aber vielleicht überzeugt mich ja noch jemand.

  4. Georgius sagt:

    Der Vorteil des BlitzschuhGPS wäre wenn es auch einen Kompas hätte. Dann wüßte man in welche Richtung man fotografiert hat.

  5. Daniel sagt:

    Ich werde bald eine Rundreise durch Südamerika machen. Für meine DSLR möchte ich dabei unbedingt auch ein solches Blitzschuh-GPS kaufen. Könnt ihr mir ein bestimmtes empfehlen? Ich habe gehört, dass einige Probleme mit der Höhenmessung haben. Das wäre in den Anden natürlich nicht so toll.

  6. micha sagt:

    Wenn du eine Nikon hast und du dich wirklich mit einem Blitzschuh-GPS belasten willst, dann schau dir das mal an. Für andere Kameras gibts das m.E. nicht, dann müsstest du auf ein herkömmlichen Logger zurückgreifen. Unter dem Stichwort „Geotagging“ findest du hier in diesem Blog einige Artikel dazu.

  7. Kay Ahnung sagt:

    Das Konzept war durchaus sinnvoll — nicht jeder hat Deine Anforderungen.

    1. Gerade weil nur getrackt wird, wenn die Kamera auslöst, ist die Geodaten/Bildzuordnung ein sehr sicherer Vorgang — egal, welche Zeit in der Kamera eingestellt war, egal ob ich zwischendurch in Innenräumen (kein GPS-Signal) fotografiert habe etc. Zusätzlich konnte ich (nach Innenaufnahmen) das Teil mal kurz zum Fenster raushalten, um einen Tracking-Datensatz aufzunehmen.
    Dennoch war das Teil nicht zu Ende gedacht: Es wäre sicherlich problemlos möglich gewesen, auch die Aufnahmerichtung zu bestimmen — diese Funktion war nicht enthalten.

    2. Es wurde schon erwähnt: Viele Fotografen nutzen bei Außenaufnahmen (bewusst) keinen Blitz. Und wenn wirklich mal geblitzt wurde, hätte der Datensatz manuell ohne jede Kameraverbindung aufgenommen werden können. Aber ich gebe Dir recht: Besser wäre es gewesen, das Teil hätte am Blitzschuh mechanisch vernünftig geklemmt und die Blitzkontakte auf einen Anschluss oben auf dem Gerät weiter gegeben.

    3. Der Akku hielt „ewig“. (Deine Speicherkarte ist auch irgendwann voll und muss entladen werden.)

    4. 1000 Trackpunkte reichte sicherlich vielen Nutzern. Trotzdem wäre das 10fache sicherlich für manche Nutzer nicht verkehrt gewesen und hätte kaum mehr Geld gekostet.

    5. An Kameras ohne Blitzschuh funktionierte nur Handauslösung — dazu muss das Teil nicht an der Kamera montiert sein.

    Rohdaten: Das war ein Vorteil von dem Gerät — es brauchte keinen Satellitenfix. Es war immer sofort einsatzbereit und hat korrekte Daten geschrieben (der Nachteil: ich war auf einen externen Server angewiesen). Diese waren wesentlich genauer als jene, die ich heute aus einem Smartphone-Tracker ziehen könnte (nicht ziehe, weil mir das ganze Setup viel zu aufwendig ist).

    Aber das Teil gibt es eh nicht mehr, der Nachfolger war in Planung, ist in D aber nie auf den Markt gekommen. Und das ursprüngliche Gerät hat sich vermutlich deshalb so schlecht verkauft, weil es auf dem Blitzschuh einfach nicht gehalten hat — meines liegt in Frankreich im Burggraben einer Wasserburg.

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